Mit einem herzlichen Salut, Ciao, Hallo und Hello wurden am Samstag, dem 23.08.2025, über 60 Teilnehmende zur 36. Freundschaftswanderung der Partnerschaftsvereine aus Geisenheim, Chauvigny, Trino und Billericay begrüßt. In diesem Jahr lag die Organisation in französischer Hand und die Veranstaltung fand in der Domaine de Port aux Rocs statt, am westlichen Ende der Halbinsel Le Croisic im Département Loire-Atlantique, Bretagne. Drei Organisatorinnen hießen die Gäste willkommen und versorgten sie mit allen wichtigen Informationen. Die direkt am Strand gelegene Ferienanlage eignete sich hervorragend für die zahlreichen Anforderungen der Gruppe. Beim abendlichen Essen entstanden die ersten Gespräche über Erlebnisse seit dem letzten Treffen und ein lebhafter Austausch kam in Gang. Einer der Wanderführer, Mikael, berichtete am Abend über die Besonderheiten der Bretagne, was die Neugier auf die kommenden Erkundungen entfachte. Es gab täglich zwei geführte Wanderungen mit unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden zur Auswahl. So konnte jede Person individuell entscheiden, woran sie teilnehmen wollte. Ergänzend wurden attraktive Alternativprogramme angeboten – alles konnte, nichts musste.

„Beste Stimmung bei den Teilnehmern in Le Croisic
Am ersten Tag stand die Erkundung von Le Croisic im Mittelpunkt. Die landschaftlich abwechslungsreiche Region mit Meeresufern, Häfen, Salzgärten und Parks wurde von den Wanderführern ausführlich vorgestellt und von den Teilnehmenden bei sommerlichen Temperaturen erwandert. Zentrum bildete die charmante Hafenstadt Le Croisic, die durch Fischerei und Handel zu Wohlstand kam. Die Granitroute von Batz führte durch eine wilde Landschaft, und ein Teil des alten Zöllnerpfads wurde begangen.

„Côte sauvage“ in Batz auf der Granitroute
Am Montag fuhren beide Gruppen zur Landspitze von Pen Bron und unternahmen eine entspannte Wanderung durch Wald und entlang des Strandes. Am Ende bot sich ein herrlicher Blick auf das gegenüberliegende Le Croisic. Nach einem stärkenden Picknick ging es durch die Salzgärten von Trévaly, wo die Salzbauern bei ihrer täglichen Arbeit beobachtet werden konnten. Der Tag endete mit dem Besuch des ruhigen Städtchens La Turballe und spannenden Informationen zu Hafen und Werft. Während einige die Strände für eine Abkühlung im Atlantik nutzten, sorgte am Abend ein Karaoke-Abend an der Hotelbar für Unterhaltung und brachte verborgene Talente zum Vorschein.

Die Salzgärten von Trébaly
Der dritte Tag verlief etwas ruhiger: Es stand der gemeinsame Besuch des Reetdachdorfs Kerhinet im regionalen Naturpark Brière auf dem Programm. Nach einem typisch bretonischen 4-Gänge-Menü wurde mit traditionellen Kähnen das Sumpfgebiet Brière erkundet, das mit seiner vielfältigen Flora und Fauna beeindruckt. Der Abend endete mit einem Wort-Ratespiel und Pantomime, bei dem die Unterstützung der Franzosen gefragt war.
„Auf den Spuren des Herrn Hulot“ war das Motto des Mittwochs: Die faszinierende Küste von St. Nazaire mit ihren Sandstränden und Felsen wurde auf einer sportlichen Tour erwandert. Am Nachmittag erfuhren die Teilnehmenden im Haus der Salzbauern und auf den Feldern viel über die Herstellung von „Sel gros“ und „Fleur de Sel“. Diese Präsentation verdeutlichte eindrücklich den Wert des handwerklich gewonnenen Meersalzes. Am Abend gab es an der Bar eine unterhaltsame Einführung in bretonische Begriffe und Kultur.
Am Donnerstag stand eine von den beiden Wanderführern Claire und Mikael begleitete Tour nach Piriac-sur-Mer an, einem idyllischen Fischerstädtchen mit hohen Granithäusern aus der Zeit der traditionellen Fischerei und Konservierung des Fangs. Besonders interessant waren die Entwicklungen dieses Handwerks durch die Industrialisierung und die Rolle der arbeitenden Frauen. Der Nachmittag war zur freien Verfügung – viele nutzten die Gelegenheit, umliegende Orte wie Guérande, La Baule oder Le Croisic zu besuchen. Beim Empfang im Hotel präsentierten sich die französischen Gastgeber in bretonischer Tracht; die drei Organisatorinnen und beide Wanderführer wurden herzlich für ihren Einsatz gewürdigt. Nach dem Meeresfrüchte-Abendessen wurde an der Bar noch ausgelassen getanzt.
Am letzten Freitag standen verschiedene Aktivitäten zur Wahl: Individuelle Stadterkundungen, ein Besuch im Ozenarium, Wanderungen rund um Le Croisic oder ein entspannter Strandtag. Am Abend wurden im Hotel frische Austern aus Kercabellec verkostet – ein besonderer Genuss. Anschließend stellte das italienische Team das Ziel für die Wanderwoche 2026 vor: Darfo Boario Terme in der Provinz Brescia, Lombardei. Für 2027 bot die englische Delegation eine zusätzliche Reise nach Abingworth Hall, West Sussex, an – ergänzend zur dann in Deutschland geplanten Wanderwoche.
Mit etwas Wehmut, aber voller schöner Erinnerungen an die gemeinsamen Erlebnisse verabschiedeten sich die Teilnehmenden am Samstag nach dem Frühstück in Richtung Billericay, Trino, Chauvigny und Geisenheim – in Vorfreude auf das große Treffen im Mai 2026 in Geisenheim und die nächste Wanderwoche im August 2026.